Stadttheater Kempten – Erweiterung, Umbau, Sanierung, Denkmalschutz
Die Historie des Gebäudes mit seiner ursprünglichen Funktion als Salzstadel reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Erstmals Thetaer gespielt wurde kurz nach dem 30-jährigen Krieg im Jahr 1654. Seitdem erfuhr das Gebäude eine wechselvolle Geschichte mit unzähligen Umbauten, Erweiterungen und Eingriffen. Viele Persönlichkeiten des Kemptener Stadtlebens hinterließen hier ihre Spuren und heute ist das Theater vor allem für die älteren Generation ein fester Bestandteil ihrer eigenen Geschichte und ihrer Erinnerungen an die Stadt Kempten.
„Das Stadttheater soll als Schmuckkästchen sensibel und einfühlsam instandgesetzt, umgebaut und erweitert werden“. So lautete das Planungsziel dass die Stadt Kempten als Bauherrin uns als Planer auf den Weg mitgab.
Die Baumaßnahme umfaßt drei Kernaufgaben.
Umbau und Sanierung des Theatersaales und der Bühne:
Die historischen Elemente – Proszenien, Rangbrüstungen, Deckenrotunde, Lochbihlervorhang – werden durch die monochrome rote Farbgebung des Hintergrundes und der Bestuhlung hervorgehoben. Die in der jüngeren Vergangenheit durch farbliche Veränderungen und Ein- und Umbauten verloren gegangene gestalterische Einheit wird wieder hergestellt. Die große Herausforderung diesen Gesamteindruck durch den Einbau der alles durchdringenden Technik (Regie, Bühnentechnik, Beschallung, Akustik, Scheinwerfer, Be- und Entlüftung) nicht wieder zu zerstören, ist gelungen.
Umbau und Erweiterung des Foyers:
Der verglaste Anbau des Foyers transportiert das Theaterleben nach außen in den öffentlichen Raum. Seine Transparenz läßt die historische Gebäudekubatur mit seinen gegliederten fast fensterlosen Fassaden weiterhin erkennen.
Das Obergeschoss des alten Gebäudes ist bei Vorstellungen im großen Theatersaal Foyer. Durch das Schließen eines umlaufenden dunklen Aushangs wird dieses Foyer mit minimalem Aufwand zum eigenen Theater, dem „Theater Oben“ – einer Studiobühne, die durch die Nähe zwischen Zuschauer und Künstler eine ganz besondere Athmosphäre und Intensität der Kunstgenusses ermöglicht.
Hinterbühne mit Umkleiden, Büros, Lager und Technik:
Nach der Sanierung des Stiefkindes des alten Theaters stehen nun auch den Theatermitarbeitern und den auftretenden Künstlern Räume zur Verfügung, die technisch und gestalterisch den heutigen Ansprüchen genügen.